Von Anne Butz
Mittwoch. Zahlreiche Helfer hatten sich auf dem Vereinsgelände eingefunden, die drei Boote verladen, angeschnallt und den Hänger abgedeckt und verzurrt.
Donnerstag. Pünktlich standen zwei rote Pauli Busse im Hof, ebenso 12 gutgelaunte Ruderer. Das Gepäck wurde verstaut, der Trailer angehängt und nach ein paar Ansagen von Werner gings um 7:45 h los Richtung Autobahn. Ralf war mit seinem Wohnmobil vorausgeeilt, Rolf kam mit dem Zug. Im Rasthof „Edenbergen“ bei Augsburg war ein kurzer Stopp für die Kaffeepause.
Auf direktem Weg wurde nun der „Ruderverein Tutzing“ angesteuert, wo uns Renè begrüßte und die Fahrordnung erklärte. Sie galt es bei dem trüben und stürmischen Wetter unbedingt einzuhalten. Bei Gefahr sollte nicht gezögert werden die Wasserwacht anzurufen! Die abgesoffene Steganlage erschwerte das Einsetzen der Boote, ebenso die Regenkleidung der Mannschaften. Nach einiger Verzögerung schaukelten und wippten sie im Wasser: „Christa“, „Odenwald“ und „Nec“. Die anfangs mäßigen Wellen bauten sich weiter draußen höher auf, der Gegenwind aus Nordost nahm zu, das Wasser klatschte mal links mal rechts gegen die Bordwand und mancher Schwall spülte herein. Besonders im „Nec“. Schöpf-becher und Schwämme waren im Dauereinsatz. An der Votivkapelle vorbei, die zum Gedenken an den am 13.06.1886 ertrunkenen König Ludwig II. errichtet wurde, und an dem Holzkreuz im Wasser wo man seine Leiche fand, erreichten wir nach über drei Stunden den 13 km entfernten „Münchner Ruderclub von 1880“ in Starnberg. Hier versorgten wir die Boote, ignorierten unsere nassen und kalten Füße und nahmen den Zug zurück nach Tutzing: Einchecken in Pöcking in „Villa Sisi“ per Code, warm duschen, trockenlegen. Schnell waren die Strapazen vergessen und gemeinsam genossen wir das Abendessen in der „Post“. Alles war gut, bis auf die Knödel mit ihren Tennisballeigenschaften - es machte Mühe, sie auf dem Teller zu halten...
Freitag. Nach dem Frühstück einigten sich 10 Ruderer trotz des miesen Wetters aufs Wasser zu gehen. Statt der geplanten Umrundung des Starnberger Sees sollte die Tour verkürzt nach Tutzing zurück gehen. In Starnberg angekommen, es regnete, waren es nur noch 5 Ruderwillige. Der Rest besuchte in Bernried das Expressionisten Buchheim Kunst- und Phantasie-Museum, (Mai 2001 v. Lothar- Günther Buchheim gegründet) dessen Besichtigung ein absolut lohnendes Erlebnis war. Im „Kommod“ endete ein erlebnisreicher Tag nach einem Leitspruch von Karl Valentin - ihm ist im Museum ein ganzer Raum gewidmet: „Ich freu mich wenn's regnet. Denn wenn ich mich nicht freu, regnet's auch“!
Samstag. Abriggern, verladen, Weiterfahrt zum Ammersee nach Herrsching. Haupttor am Ruderclub verschlossen, Trailer außen herumschieben, abladen, aufriggern, Boote ins Wasser und endlich ging's „vorwärts – los“! Wetter – na ja, etwas Regen, windig, Wellen nicht ganz so hoch. Nach 20 km Kiesstrand ansteuern, Schilfgürtel, Privatsteg, egal wo, bevor die Blase platzte. Nach der Kaffeepause in Herrsching den See vollends umrunden und nach ca. 30 km war's geschafft!!! Wieder endete ein Rudertag im Bauerngasthof „Poeltl“ in Feldafing, wo nicht nur das Essen gut, sondern auch die Toilettenspülung (wie ich hörte) außergewöhnlich war...??? Und unserN Rolf eine erfrischende und dankbare Rede hielt. Seine Mitbringsel „Hanuta“ und „Manner“ überreichte er Werner und Hanns.
Sonntag, letzter Tag. Sonnenschein!!! Kleine Seerunde, danach Boote zur Heimfahrt aufladen. Abstecher zum Mittagessen in der Klosterstube in Kloster Andechs und ein letzter Gruß über die Brüstung zum Kleinod Ammersee, der vor schneebedeckten Alpen traumhaft unter uns lag.
Eine Wanderfahrt, die „mit allen Wassern gewaschen“ war, aber auch versöhnlich mit „Wochenend' und Sonnenschein“, ging zu Ende, gepaart mit Freundschaft, Kameradschaft und Harmonie. Danke allen Rudernden und „vergelt's Gott“ unser'M Werner, vorher und hinterher, ebenso Marion, „du gute Seele im Cockpit und im Google“.